Borussia Dortmund hat unter dem neuen Trainer Niko Kovac eine starke Wende hingelegt. Seit seinem Start im Februar zeigt das Team mehr Einsatz, bessere Leistungen und eine klare Struktur. Am Ende stand die verdiente Qualifikation für die Champions League. Doch wer waren die Leistungsträger dieser Aufholjagd? Eine umfassende Auswertung zeigt: Torjäger Serhou Guirassy ist nicht ganz vorn – trotz 21 Bundesliga-Toren.
Im Schnitt bekam die BVB-Elf unter Kovac eine Note von 3,1. Der Anfang war holprig. Besonders die Niederlage gegen Augsburg (0:1) tat weh. Ab Ende März änderte sich das Bild. Der BVB spielte mutiger und konstanter. Torwart Gregor Kobel spielte dabei eine Schlüsselrolle.
Kobel wurde in 20 Spielen bewertet und kam auf einen Notenschnitt von 2,8. Besonders beim 4:2-Sieg gegen Leverkusen zeigte er mit der Note 1 eine überragende Leistung. Unter dem früheren Trainer Nuri Sahin war er unsicher. Jetzt wirkt er wieder wie ein echter Rückhalt.
Auch andere Spieler überzeugten. Carney Chukwuemeka bekam mit einem Schnitt von 2,3 die beste Bewertung. Doch er stand nur in drei Partien auf dem Platz – zu wenig, um ihn ganz vorn zu sehen. Nico Schlotterbeck und Pascal Groß kamen beide auf gute Werte von 2,8 und 2,9. Schlotterbeck überzeugte durch seine Zweikampfstärke. Groß war im Mittelfeld oft der ruhige Taktgeber.
Julian Ryerson war mit 16 Einsätzen ein Dauerläufer. Seine durchschnittliche Note von 3,1 zeigt: solide, aber ohne große Ausreißer. Daniel Svensson kam auf einen Schnitt von 3,0 – ein guter Wert für den Winter-Neuzugang. Auch Emre Can stabilisierte sich. Auf der neuen Position in der Innenverteidigung kam er auf 3,0. Er machte weniger Fehler und spielte sicherer als noch in der Hinrunde.
Serhou Guirassy dagegen landete trotz seiner 21 Treffer nur bei einem Notenschnitt von 3,3. Der Grund: Er hatte starke Schwankungen. Bei Siegen gegen Union Berlin (6:0), Barcelona (3:1) und Wolfsburg (4:0) war er top. Doch gegen Stuttgart (1:2), Bochum (0:2) und Sporting (0:0) fiel er deutlich ab. In diesen Partien erhielt er sogar die Note 5. Seine Leistungen waren also sehr unterschiedlich.
Eine der größten Enttäuschungen war Jamie Gittens. In der Hinrunde noch als Hoffnungsträger gefeiert, verlor er seinen Stammplatz. Unter Kovac kam er auf neun Einsätze – mit einem Schnitt von 4,3, dem schwächsten im Team. Auch seine Körpersprache wirkte oft lustlos. Ein Vereinswechsel im Sommer scheint möglich.
Julian Brandt konnte mit einem Schnitt von 3,8 in 16 Spielen ebenfalls nicht überzeugen. Zwar zeigte er gegen Hoffenheim (3:2) mit einer 1,5 sein Können. Doch in Topspielen, wie gegen den FC Barcelona, war er kaum zu sehen. Dort bekam er sogar eine 5,5.
Niklas Süle, lange in der Kritik, kämpfte sich zurück. In den letzten Spielen war er wieder stabiler. Er beendete die Saison mit einem Schnitt von 3,6. Auch Waldemar Anton steigerte sich nach schwachem Start. Aus einer 5 beim Kovac-Debüt wurde ein respektabler 3,0-Schnitt. Er entwickelte sich zum Abwehrchef.
Karim Adeyemi zeigte mit 3,2 eine leichte Steigerung. Gegen Freiburg bekam er eine Top-Note von 1,5. Auch Maximilian Beier machte Fortschritte. Er kam auf 3,3, bevor er verletzt ausfiel. Von ihm ist in der neuen Saison mehr zu erwarten.
Die Zahlen zeigen: Einige BVB-Spieler konnten unter Kovac glänzen, andere taten sich schwer. Vor allem Guirassy überraschte. Seine Tore sind wichtig. Doch seine Leistung war nicht immer gleich stark. Das spiegelt sich in der Bewertung wider.
Der BVB hat mit Trainer Niko Kovac eine neue Richtung eingeschlagen. Viele Spieler entwickelten sich weiter. Doch der Notenschnitt zeigt auch: Konstanz ist entscheidend. Tore allein reichen nicht. Wer den Aufschwung des BVB verstehen will, sollte nicht nur auf die Torschützenliste schauen – sondern auch auf die Leistungen im Detail.

