Die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem soll ein neues Gulfstream 5 Flugzeug für ihre persönliche Nutzung erhalten. Der Kauf wird mit Steuergeldern finanziert und sorgt für heftige Kritik aus der Politik. Bereits zuvor hatte der von Katar gespendete Luxusjet für US-Präsident Donald Trump für Diskussionen gesorgt.
Wer, Was, Wann, Wo, Warum?
Im Sommer 2025 wurde bekannt, dass das US-Heimatschutzministerium ein neues Flugzeug im Wert von rund 50 Millionen US-Dollar (ca. 44,7 Millionen Euro) anschaffen will. Die Anschaffung betrifft eine Gulfstream 5, die für die persönliche Nutzung von Heimatschutzministerin Kristi Noem bestimmt ist. Die Ausgaben wurden kurzfristig vom US-Kongress bewilligt.
Die demokratische Abgeordnete Lauren Underwood kritisierte den Schritt scharf. Sie sitzt im Bewilligungsausschuss des US-Repräsentantenhauses und erklärte auf der Plattform X (früher Twitter): „Sie besitzt bereits ein Flugzeug dieses Typs. Jetzt soll ein neues Flugzeug mit euren Steuergeldern bezahlt werden.“ Der Zeitpunkt und die Höhe der Ausgaben haben politische Wellen geschlagen.
Hintergrund: Luxusflieger und politische Debatten
Der neue Gulfstream 5 soll ältere Maschinen ersetzen, die laut offiziellen Angaben des Heimatschutzministeriums „über ihre Lebensdauer und sichere Nutzung hinaus“ seien. Tricia McLaughlin, Sprecherin des Ministeriums, verteidigte den Kauf und erklärte, die alten Flugzeuge seien nicht mehr zuverlässig.
Der Fall kommt zu einem Zeitpunkt, an dem bereits ein anderes Flugzeug für Schlagzeilen sorgt: US-Präsident Donald Trump hatte im Vorjahr einen Boeing 747-8 Jet aus Katar erhalten, den er als Air Force One nutzen möchte. Der Luxusjet im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar wurde als „Spende“ deklariert. Dies hatte für Kritik gesorgt, da Zweifel an Interessenskonflikten und der Angemessenheit des Geschenks laut wurden.
Politische Reaktionen und öffentliche Kritik
Die Opposition im US-Kongress betrachtet die Flugzeuganschaffung für Ministerin Noem als unnötigen Luxus. Lauren Underwood äußerte: „Die Menschen in den USA erwarten, dass Steuergelder sinnvoll und verantwortungsvoll ausgegeben werden. Ein neues Privatflugzeug für eine Ministerin passt nicht dazu.“
Auch Medien berichten kritisch über die Verwendung öffentlicher Gelder für teure Dienstwagen der Politik. Angesichts steigender Lebenshaltungskosten und der Diskussion um Budgetkürzungen bei anderen staatlichen Programmen stoßen solche Ausgaben auf Unverständnis.
Expertenmeinungen zur Staatsausstattung
Militärexperten und Analysten weisen darauf hin, dass Dienstflugzeuge eine wichtige Rolle für schnelle und sichere Transportwege von Regierungsmitgliedern spielen. Dennoch fordern viele eine strengere Prüfung, um Verschwendung zu vermeiden.
Der Politikwissenschaftler Dr. Thomas Keller erklärt: „Staatliche Dienstflugzeuge sind notwendig, um die Funktionsfähigkeit der Regierung zu sichern. Aber Transparenz und Kosten-Nutzen-Analysen sind unerlässlich, um das Vertrauen der Bürger zu erhalten.“
Die Debatte über den Flugzeugkauf reiht sich ein in die größeren Diskussionen um den Umgang mit Steuergeldern in den USA. Der Kongress wird sich weiter mit der Haushaltsplanung beschäftigen, wobei auch Einsparungen in anderen Bereichen geprüft werden.
Ob die Anschaffung letztlich umgesetzt wird, bleibt offen. Klar ist, dass der öffentliche Druck wächst, wenn es um Ausgaben im hohen Millionenbereich geht – gerade bei Politprominenz.

