Der FC Schalke 04 muss auf eine bedeutende Einnahmequelle verzichten. Der Grund liegt nicht im eigenen Handeln, sondern bei Schachtar Donezk. Der ukrainische Top-Klub wird in der kommenden Saison wohl nicht in der Champions League spielen. Für die Gelsenkirchener bedeutet das: Millionen-Einnahmen aus der Stadionvermietung bleiben aus.
Keine Königsklasse in der Veltins-Arena
In der Saison 2023/24 trug Schachtar Donezk seine Heimspiele in der Champions League in der Veltins-Arena aus. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine. Bereits seit 2014 kann der Verein keine Spiele mehr im eigenen Land austragen. Schalke stellte das Stadion zur Verfügung und verdiente daran gut – nach Schätzungen rund zwei Millionen Euro pro Saison.
Doch das wird sich ändern. Zwei Spieltage vor Saisonende liegt Schachtar in der ukrainischen Liga nur auf Platz drei. Der Erstplatzierte Dynamo Kiew hat bereits 68 Punkte und ist uneinholbar. Auf Platz zwei steht der FK Oleksandriya mit 63 Punkten. Schachtar Donezk kommt aktuell auf 58 Zähler.
Nur der Meister darf in die Champions-League-Qualifikation
Laut UEFA-Regeln bekommt nur der Meister der ukrainischen Liga einen Platz in der Qualifikation zur Champions League. Der Zweite und Dritte starten lediglich in der Qualifikation zur Conference League. Damit sinkt das internationale Ansehen und vor allem das Zuschauerinteresse. Für Schalke 04 ist das ein herber Rückschlag.
Die Champions-League-Partien in der Veltins-Arena sorgten für hohe Zuschauerzahlen. Im Schnitt kamen rund 28.000 Fans pro Spiel. Gegen den FC Bayern München war das Stadion mit 57.000 Fans sogar fast voll. In der Europa League oder Conference League dürfte das anders aussehen – die Spiele ziehen weniger Fans an.
Pokalfinale als letzte Chance für Schachtar
Noch gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer. Am Mittwoch, den 14. Mai, trifft Schachtar Donezk im Finale des ukrainischen Pokals auf Dynamo Kiew. Der Sieger qualifiziert sich für die Europa League. Auch dort wären internationale Spiele in der Veltins-Arena möglich. Dennoch wäre das Zuschauerinteresse deutlich geringer als in der Königsklasse.
Weniger Einnahmen für Schalke
Die Stadionmiete ist ein wichtiges finanzielles Standbein für den FC Schalke 04. Nach dem Bundesliga-Abstieg kämpft der Klub wirtschaftlich ums Überleben. Einnahmen durch die Nutzung der Arena für internationale Spiele von Donezk waren zuletzt eine willkommene Hilfe.
In der kommenden Saison dürfte die Summe jedoch deutlich niedriger ausfallen. Spiele in der Europa League oder Conference League bringen nicht die gleichen Einnahmen wie die Champions League. Weniger Fans bedeuten auch geringere Umsätze bei Catering, Parkplätzen und Merchandising.
Schalke zeigt weiterhin Solidarität
Trotz der finanziellen Einbußen will Schalke 04 weiter an der Partnerschaft mit Schachtar Donezk festhalten. Bereits bei der ersten Zusammenarbeit betonte der Klub die Wichtigkeit des „Zusammenhalts in dunklen Zeiten“. Diese Geste der Solidarität bleibt auch unabhängig vom sportlichen Erfolg bestehen.
Der Krieg in der Ukraine dauert an. Seit 2022 herrscht erneut Gewalt nach dem großflächigen Angriff Russlands. Der Fußballverein aus Donezk hat seitdem keine Heimspielstätte mehr im eigenen Land. Die Möglichkeit, in Deutschland spielen zu können, ist für den Klub überlebenswichtig.
UEFA-Fünfjahreswertung sorgt für klare Regeln
Ein wichtiger Hinweis zur Einordnung: In der Saison 2023/24 belegte die Ukraine in der UEFA-Fünfjahreswertung nur Rang 18. Deshalb erhält das Land nur einen Platz in der Champions-League-Qualifikation (für den Meister), einen in der Europa League (für den Pokalsieger) und zwei in der Conference League (für den Zweiten und Dritten der Liga).
Diese Einstufung macht es für ukrainische Vereine wie Schachtar Donezk besonders schwer, sich für die lukrativste europäische Wettbewerb zu qualifizieren. Für den FC Schalke 04 bedeutet das: Die Hoffnung auf weitere Champions-League-Spiele im eigenen Stadion schwindet – und damit auch die Chance auf Millionen.

